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Hochspannung im Wohnzimmer

Heide Horn

12. Okt. 2014

Lesung entführte nach Neuseeland

„Ich wollte gar nicht so lange lesen, aber dann habe ich in die interessierten Gesichter gesehen und die Intensität gespürt, mit der die Leute zugehört haben … so habe ich weitergelesen.“ Stefan Weidle ist zufrieden mit dem Verlauf des Abends. Auch viele der Zuhörer wünschen sich, es möge doch weitergehen mit der Lesung aus der Geschichte von den Jugendlichen, deren Freundschaft über Jahrzehnte bestimmt wird von der Suche nach dem Mörder ihrer Mitschülerin Lucy Asher. Über zwanzig Besucher sind in das Wohnzimmer der Familie Geiss-Kuchenbecker gekommen, um Auszüge aus dem neuseeländischen Roman „rocking horse road“ von Carl Nixon zu hören.

Das vom Verein Unterfeldhaus-AKTIV ins Leben gerufene Projekt „Literatur im Wohnzimmer“, fand in diesem Jahr zum vierten Mal statt. „Niemand kann dieses Buch empathischer und überzeugender auf Deutsch vorlesen als Stefan Weidle“, sagte Barbara Geiss-Kuchenbecker in ihrer Begrüßung. Er hat das Buch von Carl Nixon übersetzt, verlegt und in einer liebevollen Gestaltung herausgegeben.

Nervenaufreibende Hochspannung herrschte in der Lesepause, in der zur Entspannung traditionell ein Glas Wein serviert wird. An diesem Abend ein Tropfen neuseeländischen Weins aus Marlborough - nicht weit entfernt vom Ort des Romangeschehens. Wer war denn nun der Mörder? Die überraschende Auflösung behielt Stefan Weidle jedoch für sich. Motivation zum Selbstlesen. Zum Glück für die ganz Ungeduldigen hatte der Vorleser ein paar Exemplare des Romans mitgebracht. Sie erstanden das Buch und freuten sich darauf, den Leseabend im eigenen Wohnzimmer fortsetzen zu können.

„Gut, dass es diese Lesungen gibt“, bedankte sich eine Besucherin zum Abschied, „Ich wäre von allein wohl nicht auf die Idee gekommen, mich mit diesem Buch zu beschäftigen. Aber das war wirklich etwas ganz Besonderes.“

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